Die GRÜNEN in Dinslaken reagieren auf die Aussagen von Heinz Brücker und sehen das Verhältnis zwischen Politik und Verwaltung nicht so stark belastet wie von der UBV beschrieben. Seit der Kommunalwahl 2020 seien in Dinslaken viele Initiativen in wechselnden Kooperationen zwischen den verschiedenen Ratsfraktionen entstanden. Dies spreche nach Meinung des Fraktionsvorsitzenden Niklas Graf für ein generell konstruktives Miteinander zwischen den Ratsleuten. “Wir haben uns stets bemüht, Kompromisse zu finden und breite Mehrheiten zu erreichen. Daher waren wir sehr überrascht, als SPD, CDU und eben auch die UBV, insbesondere nach der Sonderratssitzung, die Gesprächsangebote nicht angenommen haben.”
Nach den Entscheidungen zur Entwicklung des Freibadareals und dem Schieben des Beschlusses zur Rahmenplanung in Sachen Trabrennbahn sei Unmut in der Bevölkerung und den Fraktionen entstanden. Hier läge die Verantwortung bei den verursachenden Fraktionen, die Situation wieder in aufeinander zugehende Bahnen auszurichten. Dass nun ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der UBV über die Presse negative Stimmung und schlechte Kommunikation anmahnt, sei irritierend.
“Wir als GRÜNE Fraktion bemühen uns jederzeit, eine sachliche Argumentation und Kommunikation aufrechtzuerhalten. Dies hat und wird auch zu keiner Zeit von unserer Seite aus aufhören. Unsere Prämisse bleibt weiterhin, dass die Idee wertgeschätzt wird und nicht von wem sie kommt. Mit dem glücklichen Zustand, dass es keine rechten Parteien im Dinslakener Stadtrat gibt, haben wir das Gefühl, dass trotz größerer Meinungsunterschiede Kompromisse zwischen den Ratsfraktionen in der Vergangenheit möglich waren. Wir hoffen, dass dies in Zukunft auch wieder so sein wird. Natürlich kommen wir nicht in allen Themen überein, aber das gehört zum Wesen unserer Demokratie dazu,” so Graf weiter. “Wir werden uns weiter dafür einsetzen eigene Positionen und Anträge vor dem Stadtrat und den Bürger*innen zu erklären.”
Der Fraktionsgeschäftsführer der GRÜNEN Rico Koske ergänzt: “Besonders im Kontakt mit der Verwaltung, egal auf welcher Ebene, wurde in der gesamten Zeit seit der Kommunalwahl ein wertschätzender und sachlicher Umgang von beiden Seiten gepflegt. Auch hier kann es ab und zu zu anderen Einschätzungen oder Priorisierungen kommen, aber wir sehen, dass alle Fraktionen auch die großen Aufgaben innerhalb der Verwaltung ernst nehmen. Hier haben wir Hoffnung, mit dem nächsten Stellenplan und einer entsprechenden Personalbedarfsermittlung gemeinsam Abhilfe schaffen zu können.”
Klar widersprechen die GRÜNEN allerdings dem Vorschlag, die Zuständigkeitsordnung ändern zu wollen. Stattdessen gelte es, die gemeinschaftlich und einstimmig geschaffenen Möglichkeiten, welche die neuen Fachausschüsse bieten, vollumfänglich zu nutzen. “Besonders im Bereich der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes, der Mobilität und der Digitalisierung wurden neue Schwerpunkte gesetzt, die u.a. mit der Schaffung der Stabsstelle Digitalisierung und der Stärkung der Stabsstelle Nachhaltige Entwicklung bereits Früchte getragen haben und weiterhin von Bedeutung sein werden”, so Koske abschließend.
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