Die GRÜNE Ratsfraktion in Dinslaken hat eine Anfrage zur Situation der Geflüchteten in der Stadt und insbesondere in Bezug auf die Sammelunterkunft Fliehburg gestellt. Seit März 2020 können ehrenamtliche Helfer*innen wegen des Corona-Betretuungsverbots in der Fliehburg die von ihnen begleiteten Geflüchteten nicht mehr besuchen. Auch außerhalb der Fliehburg gibt es kaum öffentliche Plätze mehr, um sich zu treffen, wie zuvor beispielsweise in der städtischen Bücherei. Für viele Geflüchtete ist die aktuelle Corona-Lage aufgrund der Umstände eine besonders hohe Belastung. In der Anfrage geht es in diesem Zusammenhang zum Beispiel um Hygienemaßnahmen, die Situation der betroffenen Kinder und die soziale Betreuung.
„Die organisierte Geflüchtetenhilfe, welche von vielen Akteuren gemeinsam getragen wird, braucht jede mögliche Unterstützung, um besser für und mit den betroffenen Menschen arbeiten zu können. Mit der Anfrage wollen wir unser Verantwortung gegenüber dieser besonders betroffenen Personengruppe gerecht werden und einen Gesamtüberblick zur aktuellen Lage erhalten“, so Fraktionsvorsitzender Niklas Graf.
Die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Annette Berger, ergänzt: „Für die vor Krieg und Armut geflüchteten Menschen in unserer Stadt stellt die Corona-Pandemie eine enorme zusätzliche Belastung dar. Jede Form von Integration und Einbindung in der Stadtgesellschaft ist durch den wieder verlängerten Lockdown nahezu unmöglich. Wir wollen daher das Thema wieder in den Fokus nehmen und alles dafür tun, dass es den Bewohner*innen der Fliehburg möglichst gut geht.“
Die gestellten Fragen der GRÜNEN lauten wie folgt:
1. Welche Hygienemaßnahmen hat die Caritas in der Fliehburg eingeführt? Wie werden die coronabedingten Hygienemaßnahmen an der Fliehburg eingehalten? Wie wird die Einhaltung des Hygienekonzeptes der Caritas in Kooperation mit der Stadtverwaltung umgesetzt?
2. Welche Probleme ergeben sich durch den lockdown-bedingten Wegfall des allgemeinen öffentlichen Lebens für die Geflüchteten in der Fliehburg?
3. Wie wird gewährleistet, dass die Kinder während der Schulschließungen am digitalen Unterricht teilnehmen können? Wie und in welcher Form ist der Zugang zu Lehrmaterialien, WLan und digitalen Endgeräten gegeben?
4. Wie kann gewährleistet werden, dass die Betreuung der Geflüchteten durch ehrenamtliche Helfer*innen auch unter Corona-Bedingungen auf dem Gelände der Fliehburg weitergeführt werden kann? Welcher der Räume wäre für Treffen unter strenger Bewahrung der Corona-Maßnahmen empfehlenswert?
5. Welche Angebote der Sozialen Arbeit gibt es in der Fliehburg, insbesondere für Kinder? Gibt es Betreuungsangebote (u.a. zur Unterstützung des digitalen Unterrichts)?
6. Wie stellt die Stadt finanziell und personell sicher, dass die Arbeit in der Sammelunterkunft Fliehburg durch den Träger gewährleistet ist? Welche Mittel sind dafür notwendig und werden aktuell vorgehalten? Welche Unterstützung wäre in den Augen der Caritas vonseiten der Stadt nötig?
7. Wie und in welcher Form finden Corona-Testungen für Geflüchtete in Dinslaken statt?